Entwaldung global insgesamt weiter verlangsamt

Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) legt „Global Forest Resources Assessment 2025“ vor

Die Entwaldung hat sich in allen Weltregionen im vorigen Jahrzehnt verlangsamt, das stellt der Bericht „Global Forest Resources Assessment 2025“ (FRA 2025) fest, der am 21. Oktober von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) veröffentlicht wurde.

Weltweite Entwaldung (rot) und Waldneubildung (grün) in den drei jüngsten Perioden des Forest Ressource Assessments (FRA) der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO); Angaben in Mio. ha/Jahr Datenquelle: FAO

Das FRA, das alle fünf Jahre veröffentlicht wird, berichtet für die vergangenen zehn Jahre seit 2015 einen jährlichen Bruttoverlust von 10,9 Mio. ha. In den Jahren 1990 bis 2000 waren es noch 17,6 Mio. ha. Außer diesem Bruttoverlust beziffert der Bericht auch den Umfang neuer Waldflächen und berechnet daraus einen Netto-Waldverlust. Dieser wird für die vergangenen zehn Jahre mit jährlich 4,1 Mio. ha angegeben (in den 1990er-Jahren waren es noch 10,7 Mio. ha). Die Fläche neuer Wälder war im aktuellen Auswertungszeitraum (2015 bis 2025) mit 6,8 Mio. ha geringer als im Zeitraum davor; in den Jahren 2000 bis 2015 waren es durchschnittlich jährlich 9,9 Mio. ha.

Der Bericht beziffert die weltweite Waldfläche mit 4,14 Mrd. ha bzw. etwa einem Drittel der Landfläche der Erde. Fast die Hälfte der weltweiten Wälder befindet sich in den Tropen.

Die FAO berichtet außerdem, dass für immer mehr Wälder weltweit Bewirtschaftungspläne vorliegen, inzwischen betrage der Anteil 55% bzw. 2,13 Mrd. ha, das sind 21% mehr als 1990. Etwa 20% der weltweiten Waldfläche unterliegen einem gesetzlichen Schutzstatus, das sind 45% mehr als 1990. Weltweit sind 71% der Wälder öffentliches Eigentum, 24% sind Privateigentum.

Natürlich sich regenerierende Wälder machen 92% der gesamten Waldfläche aus (3,8 Mrd. ha). Die größten Rückgänge in den vergangenen zehn Jahren wurden in Afrika und Südamerika verzeichnet, während Europa einen Zuwachs an natürlich regenerierenden Wäldern meldete.

Primärwälder bedecken mindestens 1,18 Mrd. ha und damit etwa ein Drittel der gemeldeten Waldfläche. Die Verluste setzen sich fort, haben sich aber im Vergleich zu den frühen 2000er-Jahren halbiert, wie die FAO feststellt.

Gepflanzte Wälder machen rund 8% der gesamten Waldfläche aus (etwa 312 Mio. ha). Ihre Fläche hat in allen Regionen seit 1990 zugenommen, jedoch im vergangenen Jahrzehnt langsamer.

Brände betreffen jährlich durchschnittlich 261 Mio. ha Land, fast die Hälfte davon Waldflächen.

Das weltweite Holzvorratsvolumen wird auf 630 Mrd. m³ geschätzt. Der Kohlenstoffvorrat in den Wäldern wird weltweit mit 714 Gigatonnen berechnet.

Etwa 1,2 Mrd. ha (29% der Wälder) werden vorrangig für die Produktion genutzt, 616 Mio. ha für Mehrfachnutzung. Weitere Flächen sind für den Naturschutz (482 Mio. ha), den Boden- und Wasserschutz (386 Mio. ha) sowie soziale Dienstleistungen (221 Mio. ha) bestimmt.

FAO-Generaldirektor Qu Dongyu schrieb im Vorwort zum FRA 2025: „Die FRAs sind die umfassendsten und transparentesten globalen Bewertungen der Waldressourcen sowie ihres Zustands, ihrer Bewirtschaftung und Nutzung. Sie decken alle thematischen Elemente einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung ab.“

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